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A.K. srieb:
...das Buch ist gegen das friedliche zusammenleben mit der USA gerichtet: "Wir dürfen nicht vergessen, wie viel Hilfe dieses Land uns in den Nachkriegsjahren und während der Berliner Blockade geleistet hat. Auch bis heute spüren wir ihre hilfsbereite Hand."

Mein Kommentar:

Ja, diesen Beistand sollte niemand vergessen und dankbar dem Volk der USA sein. Doch müsse man auch die Gründe dieser Hilfe nicht versäumen. Bezüglich des Marshall-Plans sollte man hier gar nicht Diskutieren, denn das ist eine unglaublich komplizierte Angelegenheit. Hinsichtlich der Abriegelung von Westberlin 1962: Es war der Kalte Krieg zweier Systemen - der Sozialistischen und Kapitalistischen Weltordnungen - den die SU mit der USA führten. Die SU wollte die Westberliner und Besatzer mit Hunger auf die Knie zwingen. Es war ein nichtblutiger Krieg dieser zwei Supermächte der nicht in ihren Ländern, sondern auf dem Territorium eines dritten Staates - Deutschland - geführt wurde. Die USA hatte den Kampf mit der SU gewonnen und konnte sich so als stärkere Weltmacht behaupten. Und dadurch wurden die zwischen zwei Fronten geratenen Westberliner gerettet. Nochmals - trotz allem - Danke!
Zur heutigen Hilfsbereitschaft der USA möchte ich etwas sehr Interessantes aus dem Buch von dem Wiener Journalisten Richard Melisch "Der letzte Akt. Die Kriegserklärung der Globalisierer" (S.51) dem Leser zum Nachdenken vorlegen, in dem er die Einstellungen des wichtigsten Stratege der Globalisierung Thomas Barnett schildert.
Dieser Orakel von Delphi, der zukünftigen Weltpolitik der USA" schrieb für seine USA-Bürger 2004, dass: Amerika habe sich darauf spezialisiert, seine Staatschulden zu exportieren. Barnett: "Wie schaffen wir es derart über unsere Verhältnisse zu leben und dabei trotzdem riesige Defizite einzufahren? Wir bringen eben die Welt dazu, unsere Schuldscheine zu kaufen, weil sie Uncle Sam vertraut und der Dollar verhältnismäßig billig ist... Das Geschäft mit unseren Schuldscheinen ist umwerfend einfach. Wisst ihr, was es kostet, diese kleinen Papierfetzen zu drucken? Fast nichts! ... Hört auf zu jammern, denn sollte die Welt jemals darauf kommen, welch großartiges Luftgeschäft wir betreiben, könnten wir in arge Schwierigkeiten kommen... Vor zehn Jahren befand sich etwa ein Fünftel der amerikanischen Schuldscheine in ausländischem Besitz, heute dürften es zwei Fünftel sein ... Als die USA Schuldscheine verkaufen mussten, um die Invasion des Irak finanzieren zu können, kauften Ausländer vier Fünftel von ihnen um einen Betrag von 100 Milliarden Dollar!"
Geht ihnen nach dem Lesen dieser Zeilen ein Licht auf, konntet ihr "drauf kommen"? Auch unsere Businessmänner, Banker, Manager sind darunter als Ausländer gemeint, auch sie gaben Milliarden für das amerikanische "Luftgeschäft" aus. Und wie viel Milliarden Schulden wurde noch in den folgenden Jahren der USA abgekauft? Unbekannt? Aber die Finanzkrise wurde so nach Deutschland geholt. Glauben Sie das unsere Finanzbosse die erwähnten Zeilen nicht gelesen haben? Sie haben sie gelesen, sie waren verpflichtet das zu lesen und haben dennoch in den folgenden vier Jahren (2005 - 2008) das Vermögen des Deutschen Volkes in Höhe von Tausenden Milliarden in das Schwarze Luftloch des alles zerstörenden amerikanischen Tornado geschleudert. Darüber schweigen unsere Banker.
Wussten von dem Einkauf der Schuldscheine in der USA und von ihrem Verkauf den deutschen Bürgern unsere Parteibosse? Ja, sie wussten es im Laufe aller zehn, fünfzehn letzten Jahren. Doch aus Ehrfurcht zu Onkel Sam unternahmen sie nichts. Und so unterstützen die Politiker die ins Schweigen geratenen Banker und wollen so den angerichteten Schaden gar nicht beziffern. Wie viel dieser giftigen "amerikanischen Luft" haben sie aus Amerika nach Deutschland übergepumpt? Über das wollen sie kein Wort verlieren und geben jetzt noch den Banker auf Kosten der Bürger die staatliche Bürgschaft in dreistelliger Milliardenhöhe.
Empfindet der Leser, Herr A.K. den mehr Milliardenraub der Banker und die in Deutschland eingetretene Finanzkrise als Hilfeleistung der USA?


Oskar Schulz
Leipzig, 2009


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